Unwettereinsätze durch Sturmtief Zeynep

Datum: 18. Februar 2022 um 19:00 Uhr
Dauer: 20 Stunden 30 Minuten
Einsatzart: Sturmschaden
Einsatzort: diverse Einsatzstellen
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Betriebshof Stadt Verden, Feuerwehr Gemeinde Kirchlinteln, Feuerwehr Stadt Achim, FTZ, Polizei, Rettungsdienst, THW OV Verden


Einsatzbericht:

(Verden) Auch über Verden zog das Sturmtief Zeynep in der Nacht von Freitag und Samstag herüber und hinterließ mit Windgeschwindigkeiten von teils über 100 km/h deutliche Spuren. Rund 45 offizielle Einsätze hatten alle acht Ortsfeuerwehren der Stadt Verden sowie der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) in Verden abzuarbeiten. Die Dunkelziffer der Einsätze dürfte allerding wesentlich höher liegen. Aufgrund der Häufung konnte gar nicht für jeden Einsatz ein offizieller Bericht angelegt werden. Oftmals mussten die Einsatzkräfte auf den Hin- und den Rückwegen zu ihren eigentlichen Einsätzen weitere Schadenstellen abarbeiten.

Ab Circa 19 Uhr am Freitagabend nahm das Einsatzgeschäft in Verden langsam Fahrt auf. Ein Großteil der Einsätze konnte zügig abgearbeitet werden. Hierbei handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume, heruntergefallene Äste oder umgewehte Gegenstände wie beispielsweise Bauzäune. In einigen Fällen dauerte die Abarbeitung der Schäden aber auch wesentlich länger. Am aufwendigsten gestaltete sich ein Einsatz in der Eitzer Straße. Hier war eine mächtige Tanne auf einen als Wohnung genutzten Anbau eines Wohnhauses gestürzt. Der wurde Anbau massiv beschädigt, es bestand akute Einsturzgefahr. Die Ortsfeuerwehr Verden, das THW sowie Einheiten der Kreisfeuerwehr waren hier mehrere Stunden im Einsatz um zu retten, was noch zu retten war. Am Nikolaiwall sowie in den Ortschaften Dauelsen und Eissel stürzten weitere Bäume auf Gebäude und sorgten teilweise für zeitintensive Einsätze.

Am Pipenbrink in der Verdener Innenstadt deckte der Sturm rund 20 Quadratmeter eines Flachdaches ab. Hier kamen neben der Ortsfeuerwehr Verden und dem THW auch Einsatzkräfte der Absturzsicherungsgruppe der Stadtfeuerwehr Verden zum Einsatz um das Dach zu sichern.

Neben den zahlreichen eingesetzten Motorkettensägen, war auch die Drehleiter wieder ein gefragtes Einsatzmittel. Neben den Einsätzen im Verdener Stadtgebiet wurde das Fahrzeug auch in den Nachbargemeinden für Hilfeleistungen eingesetzt.

Einer der Einsatzschwerpunkte lag auf der Autobahn. Zwischen den Anschlussstellen Verden Ost und Walsrode stürzten die ganze Nach hindurch immer wieder Bäume um. Hier zeigte sich recht deutlich welcher Gefahr die Einsatzkräfte während der anhalten starken Orkanböen ausgesetzt waren. Auf der Anfahrt zu einem Einsatzort auf der BAB kollidiert ein Löschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Verden mit einem direkt vor ihm umstürzenden Baum. Nur dem umsichtigen Verhalten des Fahrers, ist es zu verdanken, dass dieser Vorfall ohne Verletzte oder größeren Sachschaden von statten ging. An der Einsatzstelle angekommen schlug direkt neben den Einsatzkräften ein weiterer Baum auf der Fahrbahn ein. Auch hier wurde niemand verletzt. Da der Einsatzabschnitt auf der Autobahn als zu unübersichtlich eingestuft werden musste und die Gefahr weiterer umstürzender Bäume zu groß war, wurden die Arbeiten in diesem Bereich eingestellt. Eine richtige Entscheidung wie sich später herausstellte: Auf dem Rückweg ins Stadtgebiet wurden die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Verden im Bereich der Behelfsabfahrt Lehringen von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Weitere Bäume drohten auf die Mannschaft mit ihren Fahrzeugen zu fallen. Erst nachdem sich die Kräfte selber aus ihrer misslichen Lage befreit hatten, konnten sie die Rückfahrt ins Stadtgebiet fortsetzen.

Den Einsatzkräften der Ortsfeuerwehren Holtum (Geest) und Walle bot sich auf der Bundesstraße zwischen Walle und Rotenburg ein ähnliches Bild. Auch hier musste die Beseitigung der Sturmschäden in der Nacht eingestellt werden. Zu viele Bäume waren betroffen, zu groß die Gefahr, dass Einsatzkräfte Schaden nehmen. Am Samstagvormittag konnten die Arbeiten auch hier wieder aufgenommen werden.

Erst gegen 15:30 Uhr am Samstagnachmittag waren alle bis dahin bekannten Einsatzstellen im Verdener Stadtgebiet abgearbeitet. Nach rund 20 einsatzreichen Stunden konnten sich jetzt auch die letzten Einsatzkräfte etwas Ruhe gönnen. Verpflegt wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW übrigens durch die Verpflegungstruppe der Stadtfeuerwehr. Zum einen wurde ein Versorgungspunkt am Feuerwehrhaus in Verden eingerichtet, zum anderen wurden teilweise die größeren Einsatzstellen angefahren.

Auch der sogenannte UnwetterClient wurde wieder in Betrieb genommen. So konnte die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises bei der Disposition der Einsätze vom Verdener Feuerwehrhaus aus unterstützt werden.

Nach Kenntnisstand der Feuerwehr wurden in der Sturmnacht in Verden keine Personen durch das Unwetter verletzt.