Vor 20 Jahren: Eisregen beschert den Verdener Ortsfeuerwehren rund 90 Einsätze über Weihnachten im Jahr 2002

Alles andere als ein ruhiges Weihnachtsfest hatten die Aktiven der Verdener Ortsfeuerwehren im Jahre 2002. Ein Eisregen vorher nicht gekannten Ausmaßes hielt die Feuerwehren auf Stadt- und Kreisebene auf trapp. Als kleinen Rückblick auf die Ereignisse vor 20 Jahren haben wir hier noch einmal den Bericht unserer damaligen Homepage:

(25.12.2002) – Das war diesmal keine „Stille Nacht“ in und um Verden: eine extreme Wettersituation sorgte an den Weihnachtsfeiertagen für zahlreiche Einsätze.

An Heiligabend setzte starker Regen ein, der die Straßen und Gehwege bei Außentemperaturen knapp unter null Grad blitzschnell in regelrechte Rutschbahnen verwandelte. Auf den Bäumen bildeten sich dicke Eispanzer. Viele Äste hielten der extremen Belastung nicht stand und knickten einfach ab. Aufgrund dieser Gefahrenlage wurde gegen 23.55 Uhr erstmals Alarm für die Feuerwehr ausgelöst.

Als Einsatzschwerpunkte waren die Autobahn A 27 zwischen Verden und Walsrode (beide Fahrtrichtungen), die Bundesstraße B 215 zwischen Walle und Heidkrug sowie zwischen der Nordbrücke und Stedebergen und der Brunnenweg zu verzeichnen. Die übrigen Einsatzstellen waren im gesamten Stadtgebiet verteilt. Fast immer galt es, herabgestürzte Äste zu entfernen oder umgeknickte Bäume zu zerlegen. Die Motorsägen waren im Dauereinsatz.

Aufgrund der Vielzahl der Einsätze auf der A 27 sowie dem steigenden Einsatzaufkommen im Stadtbereich entschloss sich die Einsatzleitung gegen 05.00 Uhr, den Einsatzabschnitt A 27 dem THW Verden zu übertragen. Der Rüstwagen und die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Verden waren darüber hinaus auch zu mehreren nachbarlichen Hilfeleistungen in den Gemeinden Kirchlinteln und Dörverden eingesetzt.

Besonders schwierig für die Einsatzkräfte waren die spiegelglatten Straßenverhältnisse insbesondere in den Nebenstraßen. Auch musste auf immer wieder abbrechende Äste aus den Bäumen geachtet werden. Erfreulicherweise wurde keiner der Einsatzkräfte verletzt. An einigen Einsatzstellen wurden die erschöpften Einsatzkräfte von der Bevölkerung mit Heißgetränken versorgt.

Zur Alarmierung der Ortsfeuerwehren in den einzelnen Ortschaften musste zum Teil mehrfach in der Nacht Sirenenalarm ausgelöst werden. Insgesamt waren bis zum späten Abend des ersten Weihnachtsfeiertages ca. 100 Feuerwehrleute bei etwa 90 Einsätzen in Verden, Dauelsen, Döhlbergen-Rieda, Eitze, Hönisch-Hutbergen, Scharnhorst und Walle eingesetzt.

Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde die Ortsfeuerwehr Verden mit der Drehleiter zu drei weiteren Einsatzstellen alarmiert. In der Birkenstraße, Fritz-Reuter-Weg und Max-Planck-Straße drohten Äste bzw. Baumkronen auf die Straße zu fallen. Außerdem wurde die Ortsfeuerwehr Verden gegen 22.20 Uhr zu einem häuslichen Unfall in der Straße „Schwarzer Berg“ alarmiert. Hier war eine männliche Person mit zwei Fingern im Scharnier einer Schlafcouch eingeklemmt.

Die witterungsbedingten Einsätze wurden auch am Freitag, 27. Dezember noch fortgesetzt. Gemeinsam mit der Stadtgärtnerei war die Drehleiter wiederum „Am Allerufer, Am Bürgerpark, Brunnenweg, Saumurplatz und Im Ohrt“ im Einsatz. Auch hier galt es erneut, abgebrochene Äste aus Baumkronen zu entfernen.