14. April 1945: Der Tag an dem elf Verdener Feuerwehrleute im Einsatz ihr Leben verloren

Am 14. April 1945 Uhr kamen elf Verdener Feuerwehrmänner im Einsatz bei einem Luftangriff ums Leben. In den nächsten Tagen begeht dieses schicksalhafte Ereignis seinen achtzigsten Jahrestag. Grund genug die Geschehnisse von damals nochmal in Erinnerung zu rufen:

Bereits seit den Morgenstunden stand die Stadt Verden an diesem Samstag unter Beschuss. Die Engländer lagen unmittelbar vor der Stadt, jenseits der Aller. In den Mittagsstunden ertönte dann die Feuerwehrsirene und die Kameraden der Feuerwehr Verden wurden zum Einsatz gerufen. Beim damaligen Heeresverpflegungsamt an der Cluventalstraße war ein Schuppen, in dem Heu und Stroh lagerte, in Brand geraten. Bereits recht früh erkannten die Feuerwehrmänner, dass sie in höchster Gefahr waren. Flieger kreisten über dem Gelände, Granaten heulten heran und die Mannschaft geriet unter Beschuss eines Tieffliegers.

An Rückzug war nicht zu denken, so lautete der Befehl der Kreisleitung der Feuerwehr damals: „Löschen ohne Rücksicht auf Verluste!“ 23 Männer der Verdener Feuerwehr waren damals im Einsatz und gaben ihr Möglichstes das Feuer unter Kontrolle zu bringen als plötzlich mehrere Granateinschläge direkt auf sie niedergingen. Nicht alle von ihnen hatten es geschafft sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. So kamen letztlich elf Verdener Feuerwehrmänner bei diesem Einsatz durch Granat- bzw. Bombensplitter ums Leben. Die meisten von ihnen waren sofort tot, andere starben später, entweder noch vor Ort oder im Lazarett.

An Ruhe war nach diesem schicksalhaften Einsatz für die übrigen Feuerwehrkräfte nicht zu denken. Weitere Brände im Stadtgebiet mussten bekämpft werden. Erst am späten Nachmittag konnten die Leichen geborgen werden, die vorerst in das Feuerwehrgerätehaus am Johanniswall verbracht wurden. Ein Kamerad wurde erst zwei Tage später unter Trümmern gefunden.

Nach einer Zeremonie im Feuerwehrhaus wurden die dort aufgebarten Feuerwehrkameraden am 18. April beerdigt. Einige Kameraden wurden hierbei vorerst in einem gemeinsamen Grab beigesetzt. Begleitet wurde die Beerdigung von bewaffneten englischen Soldaten, die mittlerweile in die Stadt einmarschiert waren.

Folgende Kameraden kamen an jenem 14. April 1945, so kurz vor dem Ende des Krieges ums Leben:

Wilhelm Schneemann (56)

Martin Franz (37)

Fritz Eggers (42)

Gustav Siems (54)

Adolf Austmeyer (40)

Dietrich Bolte (57)

Wilhelm Niemeyer (58)

Friedrich Kerlfeld (54)

Karl Brüns (60)

Walter Hagemann (15)

August Thiele (16)

Insgesamt starben an diesem Tage 40 Menschen in Verden. Die Angriffe richteten große Schäden im Stadtgebiet an.

Im Zuge der Recherchen zu den Ereignissen vor 80 Jahren konnte der Ortsfeuerwehr Verden jetzt ein Feuerwehrhelm einer der verstorbenen Kameraden übergeben werden. Mehrere Einschlaglöcher durch Granatsplitter sind in diesem Helm zu sehen und machen ihn damit zu einem stummen Zeitzeugen dieses schwarzen Tages für die Feuerwehr und die Stadt Verden. Auch wenn feststeht, dass dieser Helm aus diesem Einsatz stammt, ist heute, 80 Jahre später nicht mehr zu hundert Prozent zu klären, welcher der verstorbenen Kameraden ihn letztlich trug.

Künftig soll der Helm einen Ehrenplatz im Feuerwehrhaus an der Lindhooper Straße bekommen um den damals verstorbenen Kameraden zu gedenken und die Erinnerung an diesen 14. April im Jahr 1945 aufrecht zu erhalten.

Eine entsprechende Abschrift aus der Chronik der Ortsfeuerwehr Verden mit weiteren Augenzeugenberichten zu den Ereignissen aus dem April 1945 gibt es hier zum nachlesen.