Heute, am heiligen Abend 2024, haben wir einmal in unser Archiv geschaut und wollen an ein tragisches Brandereignis erinnern, welches sich vor 47 Jahren in der Verdener Innenstadt ereignete und den damals eingesetzten Rettungskräften wohl auch noch längere Zeit nachhaltig in Erinnerung blieb:
Gegen 23 Uhr an jenem 24. Dezember wurde die Ortsfeuerwehr Verden zu einem Zimmerbrand in die Große Straße alarmiert. Anwohner hatten in einem Gebäude, in dem mehrere Wohneinheiten untergebracht waren eine starke Rauchentwicklung bemerkt und aus einer verschlossenen Wohnung schreiende Kinder wahrgenommen. Darauf hin alarmierten sie die Rettungskräfte.
Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte, die Besatzung eines Streifenwagens der Polizei Verden, zögerten damals nicht lange und drangen trotz der starken Verqualmung in die Wohnung ein. Das Schreien der Kinder war zu diesem Zeitpunkt bereits verstummt. Trotzt der Tatsache, dass in der Wohnung aufgrund des Brandrauches quasi Nullsicht herrschte, konnte ein Polizist zuerst einen zweijährigen Jungen und danach seinen vierjährigen Bruder ausfindig machen und aus dem Gebäude retten. Umgehend wurden bei beiden Jungen Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet und durch die eintreffenden Rettungskräfte des DRK weiter fortgeführt. Die Kinder befanden sich zum Brandausbruch allein in der Wohnung.
Während der Zweijährige mit einer lebensgefährlichen Rauchvergiftung zunächst in das Verdener Krankenhaus und im weiteren Verlauf nach Bremen in eine Spezialklinik verlegt wurde, verstarb der vierjährige Junge noch in in der Nacht. Auch der mutige Polizist wurde bei dem Einsatz verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Verden, nahmen derweil die Brandbekämpfung in dem Gebäude auf. Dazu kamen auch damals schon Trupps unter Atemschutz zum Einsatz. In einem Zimmer der Wohnung waren Gegenstände in Brand geraten, als mögliche Ursache rückte schnell ein überhitzter Ofen in den Fokus der Ermittlungen.
Rauchmelder, die frühzeitig vor dem lebensgefährlichen Brandrauch hätten warnen können, gab es 1977 also vor über 45 Jahren noch nicht. In der heutigen Zeit können diese aber maßgeblich dazu beitragen solche Tragödien zu verhinden. Mehr infos zu dem Thema gibt es unter https://www.rauchmelder-lebensretter.de/
(Quelle: Verdener Aller Zeitung, Dezember 1977)
