Gefahrgut, Feuer und Menschenrettung – Ortsfeuerwehr Verden probt den Ernstfall

Am vergangenen Dienstag absolvierte die Ortsfeuerwehr Verden im Rahmen ihres regulären Dienstabends eine groß angelegte Einsatzübung in der Justus-von-Liebig-Straße. Laut Drehbuch ereignete auf einem Firmengelände in einem Container einer LKW-Wechselbrücke ein Gefahrgutunfall, der eine Explosion zur Folge hatte. Diese sorgte in der Folge auch für einen Einsatz auf einem weiteren Betriebsgelände in der Straße.

Gegen 19:30 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Verden mit dem Einsatzstichwort „Gefahrgutunfall“ vom Feuerwehrhaus abgerufen. Auf einem Firmengelände in der Justus-von Liebig-Straße war es zu einem Unfall gekommen. Auf einer LKW-Wechselbrücke waren zwei gefährliche Stoffe ausgelaufen, deren Verbindung eine chemische Reaktion in Form einer Explosion verursachte, so das Drehbuch der vom stellvertretenden Ortsbrandmeister Tobias Burmeister ausgearbeiteten Übung. Noch auf der Anfahrt erreichte die Einsatzkräfte eine weitere Notrufmeldung aus einem benachbarten Betrieb. Durch die Folge der Explosion war es zu einer starken Verrauchung in einer Lagehalle gekommen in der sich noch Personen befanden.

Erste Aufgabe der Einsatzleitung war es, sich einen Überblick über die Gesamtsituation vor Ort zu verschaffen. Im Anschluss wurde die Einsatzstelle in zwei Abschnitte aufgeteilt, die beide parallel zueinander abgearbeitet werden mussten.

Im ersten Einsatzabschnitt galt es den Gefahrgutunfall abzuarbeiten. Dazu wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt und im weiteren Verlauf mehrere Einsatzkräfte mit speziellen Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet. Die Kräfte hatten die Aufgabe die Umgebung sowie die LKW-Wechselbrücke, auf der sich der Vorfall ereignet hatte, zu erkunden. Weiter mussten die Stoffidentitäten der Gefahrgüter festzustellt, sowie die Ladung gesichert werden. Ein Aufwendiger sowie personalintensiver Einsatz.

Der zweite Einsatzabschnitt hatte in der Zwischenzeit mit der Personensuche in der verrauchten Lagerhalle begonnen und Maßnahmen für einen Löschangriff vorbereitet. Um die Einsatzlage für die dort eingesetzten Atemschutzgeräteträger so realistisch wie möglich zu gestallten wurden hier spezielle Übungs-Atemschutzmasken eingesetzt, die die stark eingeschränkte Sicht in verrauchten Gebäuden simulieren. Eine weitere Schwierigkeit, war die Tatsache, dass einer der beiden Personendummys, die als Verletzte dienten, unter einem LKW eingeklemmt war und befreit werden musste.

Nach rund 90 Minuten hatten die eingesetzten Kräfte alle ihnen gestellten Aufgaben abgearbeitet, so dass die Übung, in die rund 60 Feuerwehrfrauen und -männer involviert waren, beendet werden konnte. In einer ersten kurzen Nachbesprechung zeigte sich Initiator Tobias Burmeister recht zufrieden mit den Abläufen. Weiter dankte er in diesem Zusammenhang den Firmen Badenhop Fleischwerke sowie VBS Hobby Service dafür, dass sie ihre Lagerhallen für diesen Abend zur Verfügung gestellt haben. „Für die Feuerwehr ist es immens wichtig in örtlichen Betrieben und Einrichtungen Einsatzübungen durchführen zu können. Hier hat man bessere Übungsbedingungen als auf dem Feuerwehrhof und kann zudem wertvolle Ortskenntnisse sammeln“, so Burmeister weiter.

In diesem Zusammenhang möchte die Ortsfeuerwehr Verden darauf hinweisen, dass sie ständig auf der Suche nach neuen engagierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verstärkung Ihres Teams ist. Gefragt sind sowohl Neueinsteiger wie auch Kräfte, die in Form einer sogenannten Doppelmitgliedschaft in der Ortsfeuerwehr aktiv werden können. Gemeint sind hier Personen, die bereits in einer anderen Gemeinde in der Feuerwehr aktiv sind, durch ihren Arbeitsplatz in Verden aber zur Stärkung der Tagesalarmbereitschaft beitragen können. Weitere Informationen und Kontaktdaten gibt es hier im Internet.