Datum: 8. Oktober 2017 um 0:08 Uhr
Dauer: 11 Stunden 52 Minuten
Einsatzart: Großbrand
Einsatzort: Eisseler Straße, Verden
Einheiten und Fahrzeuge:
- Ortsfeuerwehr Dauelsen: 18-19-1 (MZF) , 18-45-1 (LF 8/6) , 18-47-1 (LF 20/16)
- Ortsfeuerwehr Eissel: 18-41-3 (TSF-W)
- Ortsfeuerwehr Eitze: 18-17-4 (MTW) , 18-45-4 (LF 10/6)
- Ortsfeuerwehr Hönisch-Hutbergen: 18-45-5 (LF 10)
- Ortsfeuerwehr Verden: 18-11-7 (ELW 1) , 18-17-7 (MTW) , 18-21-7 (TLF 3000) , 18-23-7 (TLF 16/25) , 18-30-7 (DLK 23/12) , 18-43-7 (LF 8) , 18-48-7 (HLF 20/16) , 18-52-7 (RW) , 18-68-7 (GW-L2)
- Ortsfeuerwehr Walle: 18-17-8 (MTW) , 18-45-8 (LF 8/6)
- 18-01-1 (StadtBM)
Weitere Kräfte: 80-12-1 (ELW 2), 80-64-1 (SGW), Polizei, Rettungsdienst, THW
Einsatzbericht:
Seitdem am Donnerstag Sturmtief Xavier über den Landkreis Verden hinweg zog, rückten die acht Ortsfeuerwehren der Stadt Verden bis zum Samstagabend zu rund 150 sturmbedingen Einsätzen aus. In der Nacht zu Sonntag dann wurden die Einsatzkräfte erneut bei einem Vollbrand einer landwirtschaftlichen Lagerhalle an der B215 in Verden gefordert.
Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte weithin einen starken Feuerschein sowie eine entsprechende Rauchentwicklung wahrnehmen. Bei Eintreffen an der Einsatzstelle stand eine landwirtschaftliche Lagerhalle in Vollbrand, so dass umgehend Großalarm für die Stadtfeuerwehr Verden ausgelöst wurde. Der Gebäudebrand umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits die rund 300 eingelagerte Rundballen und drohte sich weiter auszubreiten.
Umgehend wurde ein massiver Löschangriff von mehreren Seiten sowie über die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Verden vorgenommen. So konnten der zu Beginn herrschende Funkenflug sowie die mehrere Meter in den Nachthimmel ragenden Flammen rasch niedergeschlagen werden.
Die Nachlöscharbeiten dagegen werden sich bis weit den in den Sonntag hineinziehen, da die eingelagerten Heuballen mühselig auseinandergezogen und abgelöscht werden müssen. Unterstützung fanden die Einsatzkräfte dabei von einem Bagger und einem Radlader.
Rund 150 Einsatzkräfte waren seit Mitternacht im Einsatz um den Brand zu bekämpfen. Dabei kamen die Ortsfeuerwehren Dauelsen, Eissel, Eitze, Hönisch-Hutbergen, Verden und Walle zum Einsatz. Das THW Verden war ebenfalls vor Ort und leuchtete die Einsatzstelle großflächig aus, um die Löscharbeiten so zu erleichtern. Das DRK war zur Absicherung der Einsatzkräfte vor Ort ebenso wie die Polizeiinspektion Verden/Osterholz. Diese begutachtete noch in der Nacht das Brandobjekt und nahm weitere Ermittlungen zur Brandursache sowie Schadenshöhe auf.
In der Nacht kam es zu Verkehrsbehinderungen an der Einsatzstelle, da zu Beginn der Löscharbeiten unter anderem die B215 voll gesperrt werden musste. Massiver Funkenflug gefährdete einerseits den Straßenverkehr, andererseits aber mussten umfangreiche Schlauchleitungen zur Einsatzstelle verlegt werden um die Wasserversorgung dieser sicherstellen zu können.
Während des langwierigen Einsatzes versorgte die Verpflegungsgruppe der Stadtfeuerwehr Verden die eingesetzten Kräfte mit Getränken sowie Speisen. Großer Dank geht dabei auch an ein nahegelegenes Bauunternehmen, welches den Einsatzkräften die sanitären Anlagen sowie Aufenthaltsräume zur Verfügung stellte.
NACHTRAG 14:00 UHR
Die Sperrung der B215 konnte gegen 0730 Uhr wieder komplett aufgehoben werden, ebenso in der Memelstraße. Die Lage vor Ort war soweit unter Kontrolle, dass nur noch Nachlöscharbeiten durchgeführt werden mussten. Ein Großteil der Einsatzkräfte verließ die Einsatzstelle dann um 0800 Uhr, nachdem die mehrere hundert Meter Schlauchleitungen zur Wasserversorgung der Einsatzstelle zurückgebaut waren. Die letzten Einsatzkräfte rückten schließlich um kurz vor 1200 Uhr ab.
Um 1320 Uhr wurden bei einer Nachkontrolle erneut einige Glutnester gefunden, die durch die Ortsfeuerwehr Verden abgelöscht wurden. Dazu wurde das gesamte Heu durch die Einsatzkräfte erneut durchnässt um ein weiteres Wiederaufflammen zu verhindern.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN: Brände von Heu- und Strohballen sind schwierig bis gar nicht löschbar, da die Ballen mit sehr hohem Druck gepresst werden. Dieses in Verbindung mit der sehr feinfaserigen Struktur von Heu und Stroh hindert Wasser daran tiefer einzudringen – es perlt aufgrund der Oberflächenspannung einfach ab. Sogenanntes Netzmittel, also Wasser bei dem die Oberflächenspannung aufgelöst wurde, wirkt diesem entgegen – ist jedoch gegen den hohen Pressdruck ebenfalls nicht wirksam. Aus diesem Grund erstrecken sich die Nachlöscharbeiten bei Heu und Strohbränden oft über mehrere Tage.