Aufgrund von Umstellungen bei der Alarmierung der Ortsfeuerwehr Verden in der letzten Woche, wird es künftig werktags im Zeitraum von 06:00 – 18:00 Uhr vermehrt zu Sirenenalarmen im Bereich des Kernstadtgebietes kommen.
Eine Anpassung in der sogenannten Alarm- und Ausrückeordnung, nach der die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle die Feuerwehr alarmiert, ist nötig geworden um sicherzustellen, dass am Tage genügend ehrenamtliche Feuerwehrkräfte für Einsätze zur Verfügung stehen. Während zuvor eine Alarmierung über Sirenen erst ab dem Alarmstichwort „Brand 3 – Großbrand“ vorgesehen war, so ist dieses in Zukunft schon früher vorgesehen. Das Vorgehen wurde vergangenen Dienstag vom Ortskommando der Verdener Ortsfeuerwehr unter Führung von Ortsbrandmeister Jürgen Barkfrede und in Abstimmung mit Stadtbrandmeister Peter Schmidt beschlossen. Zu den meisten Einsätzen werden die Einsatzkräfte weiterhin nur über Funkmeldeempfänger alarmiert, auch wenn hier werktags jetzt mehr Kräfte als bisher informiert werden.
Obwohl die Ortsfeuerwehr Verden mit über 90 aktiven Feuerwehrmitgliedern in der Einsatzabteilung eigentlich keine personellen Sorgen hat, wird es immer schwieriger werktags zu den Kernarbeitszeiten ausreichend Kräfte für die Einsätze zu bekommen. Zum einen arbeiten längst nicht mehr alle Mitglieder der Feuerwehr im Verdener Stadtgebiet, zum anderen kann auch nicht jeder Kamerad ohne weiteres seinen Arbeitsplatz verlassen um im Einsatzfalle seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau nachzugehen. Besonders schwierig ist es speziell ausgebildete Kräfte wie z.B. Atemschutzgeräteträger oder aber Maschinisten für die Fahrzeuge in ausreichender Anzahl zu bekommen. Dieses Phänomen ist nicht nur in der Ortsfeuerwehr Verden zu beobachten, sondern auch in den anderen Ortsfeuerwehren der Stadt Verden.
Die Ortsfeuerwehren der Stadt Verden (Aller) möchten an dieser Stelle auch Firmen und Betriebe um aktive Mithilfe bitten, welche freiwillige Feuerwehleute in ihren Reihen beschäftigen. Die Arbeitgeber können die ehrenamtliche Tätigkeit ihrer Mitarbeiter unterstützen, indem sie versuchen diese wenn möglich im Einsatzfalle freizustellen. Verdienstausfälle, die im Falle eines Feuerwehreinsatzes anfallen, können durch die Betriebe bei der Stadt Verden geltend gemacht werden.
Des Weiteren wenden sich die Ortsfeuerwehren der Stadt Verden auch speziell an Einsatzkräfte von Feuerwehren aus anderen Gemeinden, welche im Verdener Stadtgebiet arbeiten. In Form einer Doppelmitgliedschaft können auch diese Feuerwehrleute ihren Beitrag zum Brandschutz in der Allerstadt leisten. Natürlich freuen sich die acht Ortsfeuerwehren auch über Frauen und Männer, die sich neu entschließen ehrenamtlich in der Feuerwehr tätig zu werden. Kontaktdaten zu den einzelnen Ortsfeuerwehren und weitere Informationen zu einer Mitgliedschaft gibt es hier auf dieser Homepage.
Trotz der Erhöhung der Alarmstufen ist die Sicherstellung des Brandschutzes und der Hilfeleistung bei Notfällen in der Stadt nicht gefährdet. Dieses beruht unter anderem auch dem guten Zusammenspiel aller acht Ortsfeuerwehren der Stadt. Bei einzelnen Einsatzstichworten werden schon jetzt gegebenenfalls mehrere Ortsfeuerwehren zusammen alarmiert.
Aktuell versehen rund 350 Feuerwehrmänner und –frauen der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Verden (Aller) in den Ortsfeuerwehren Dauelsen, Döhlbergen-Rieda, Eitze, Eissel, Hönisch-Hutbergen, Scharnhorst, Walle und Verden ehrenamtlich ihren Dienst. Während des laufenden Jahres wurden bis jetzt bereits über 380 Einsätze abgearbeitet. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist für eine Stadt in der Größe wie Verden keine Berufsfeuerwehr vorgesehen, dies wird in Niedersachsen erst ab 100.000 Einwohnern gefordert.
Während in vielen Verdener Ortschaften bei fast allen Einsätzen die Sirenen mitlaufen, so war es im Kernstadtgebiet in der Vergangenheit eher die Ausnahme. In den meisten Fällen werden die Einsatzkräfte über sogenannte Funkmeldeempfänger alarmiert. 2016 wurde beispielsweise nur bei zehn von 209 Einsätzen, die die Ortsfeuerwehr Verden abzuarbeiten hatte, Sirenenalarm gegeben. In Zukunft wird dies wohl erst einmal wieder mehr werden.