Jahresstadtkommandositzung – Einsatzrekord und Blick in die Zukunft

Über den aktuellen Stand der acht Verdener Ortsfeuerwehren berichtete Stadtbrandmeister Peter Schmidt vergangene Woche vor Feuerwehrführungskräften, dem Feuerschutzausschuss sowie Vertretern von Rat und Verwaltung im Rahmen der alljährlichen Jahresstadtkommandositzung im Verdener Ratssaal.

Derzeit engagieren sich 347 Feuerwehrfrauen und –männer in den Verdener Ortsfeuerwehren, die im vergangenen Jahr 374 Brand- und Hilfeleistungseinsätze bewältigt haben. Dieses ist eine Verdoppelung der Einsätze im Vergleich zum Jahr 2014 und zugleich die jemals höchste Einsatzzahl im Stadtgebiet, erläutert Peter Schmidt die Jahresstatistik. Um den Nachwuchs für die Einsatzabteilungen zu sichern, verfügen alle Ortswehren über eine Jugendabteilung mit insgesamt über 100 Jugendlichen, freute sich Stadtjugendwart Wilfried Mesenbrink.

Um auch für die Zukunft gerüstet zu sein, wird das seit dem Jahr 2004 beständig erweiterte Feuerwehrkonzept, dass bisher die Planungsgrundlage für die Aufstellung und Ausstattung der Feuerwehren dient künftig durch einen Feuerwehrbedarfsplan ersetzt. Im Rahmen einer Studienarbeit wird dieser durch einen Verdener Feuerwehrmann in Begleitung zweier Professoren erarbeitet und anschließend durch ein unabhängiges Ingenieurbüro überprüft. Wir möchten mit diesem Schritt verhindern, dass möglicherweise notwendige Änderungen bei den jeweiligen Ortswehren einzig auf den Schulten des Feuerwehrmannes lasten, so Bürgermeister Lutz Brockmann.

Der Feuerwehrbedarfsplan soll die bisherigen Planungen um eine erweiterte Bedarfs- bzw. Risikoanalyse ergänzen um so die Leistungsfähigkeit der Verdener Ortswehren weiter zu steigern. Hier gelte das vor Jahren selbst gesteckte Ziel „Agieren können, statt reagieren müssen“ erläutert Schmidt weiter. Dazu werden die örtliche Gefahrenlage analysiert und darauf aufbauend Schutzziele definiert sowie notwendiger Handlungsbedarf abgeleitet. Wir erhalten damit eine fundierte Grundlage für zukünftige Entscheidungen im Feuerschutzausschuss, so dessen Vorsitzender Jens Richter.

Auch der Trend zu immer weiter entfernten Arbeitsplätzen zeigt sich mittlerweile in der Stadt Verden. Rund die Hälfte aller Ortswehren zeigt Einschränkungen in der Tagesverfügbarkeit, weshalb hier durch eine geänderte Alarmierungsordnung gleiche eine zweite Feuerwehr mitalarmiert wird, so Schmidt. Hinzu kommen weitere Maßnahmen wie die Nutzung der Handyalarmierung oder die Einbindung von Doppelmitgliedern, die in der Stadt Verden arbeiten, ihren Wohnsitz allerdings in einer anderen Gemeinde oder einem anderen Landkreis haben.

Lutz Brockmann würdigte in seinem Grußwort das Engagement der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrfrauen und –männer, die ihre Freizeit für die Sicherheit ihrer Mitbürger opfern. Vorbildlich sei auch die Zusammenarbeit zwischen den Ortswehren, ebenso wie der Ausbildungsstand und die Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren. Als Nachfolger des kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten Wolfgang Leseberg stellte sich im Rahmen der Versammlung Andreas Schreiber vor, der die Amtsgeschäft zum 01. Februar übernehmen wird. Zum Abschluss sprach Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling den anwesenden Feuerwehrleuten großen Dank für die geleistete Amtshilfe für den Landkreis Verden bei der Flüchtlingshilfe aus. Es gehört nicht zu den Kernaufgaben der Feuerwehren, dennoch konnten mit nur wenig Vorlaufzeit zahlreiche Einsatzkräfte mobilisert werden um in kürzester Zeit die ersten Flüchtlingsunterkünfte für den Landkreis Verden einzurichten. Zudem würdigte er das hohe Engagement zahlreicher Verdener Feuerwehrkräfte auch auf Kreisebene.